Die Gestaltung von Schulhöfen spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden von Mensch und Umwelt. Der Schulhof ist nicht nur Ort für Lernen und Erholung, sondern für Bewegung, Spiel und soziale Interaktionen. Mit Kinderspielplätzen sind sie oft die letzten Reservate, in denen Kinder ungestört spielen können. Widersprüchlicherweise sind die meisten Schulhöfe heutzutage von grauen, monotonen und versiegelten Flächen geprägt; die weder zum Spielen noch zum Verweilen einladen. Asphaltwüsten die keinerlei sinnliche Anreize bieten und auch aus ökologischer Sicht problematisch sind.


Photo: Laurent Sturm
Das soll sich in Zukunft ändern. Angesichts der Klimakrise und Themen wie Biodiversität, Klimaanpassung und Aufenthaltsqualität müssen die schulischen Außenanlagen ökologischer und nachhaltiger gestaltet werden. Schulhöfe sollen zu grünen, lebendigen, klimafreundlichen und attraktiven Außenanlagen umgestaltet werden. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Argumente und Methoden für eine stärkere Begrünung von Schulhöfen, sowie die Vorteile für Mensch und Umwelt erläutern. Und ein Beispiel dafür ist der Schulhof der École Privée Sainte-Anne in Ettelbruck, den JONAS Architectes geplant hat.

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FÜR DIE UMWELT:
Bei Schulhofflächen aus Asphalt, Kunststoff, Beton oder Pflaster kann kein Regenwasser absickern und deswegen sollen die befahr- und begehbaren Flächen auf Schulhöfen mit wasserdurchlässigen Belägen wie Rasenklinker, Rasensteinen, Schotterrassen oder Pflaster mit Rasenfugen ersetzt werden, durch die das Regenwasser absickern und so die Grundwasserbildung fördern kann. Zudem heizen betonierte und andere versiegelte Flächen sehr schnell auf und bieten kaum Schatten. Ein begrüntes, beschattetes und entsiegeltes Gelände senkt die Temperaturen und schafft dadurch eine angenehme Umgebung.
Eine Begrünung erhöht die Biodiversität, indem sie Lebensräume für Pflanzen und Tiere wie Vögel und Insekten schafft. Bäume, wilde Wiesen, Hecken und Insektenhotels, sowie Schulgärten schaffen Lebensräume und erhöhen die Artenvielfalt. Pflanzen tragen zur CO2-Speicherung bei und verbessern das lokale Klima. Ein hoher Anteil an Grünflächen trägt dazu bei, ein gesundes Mikroklima zu fördern und sorgt für eine entspannte, erholsame Atmosphäre auf dem Schulhof. Weitere konkrete Beispiele wie man Schulhöfe begrünen und nachhaltiger gestalten kann sind: natürliche, raumgliedernde Elemente wie beispielsweise Hügel, Wälle, Mulden; bespielbare Biotope wie Hecken, Labyrinthe, Gebüsche; und Spielmaterialien wie Holz und Wasser.

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FÜR DEN MENSCHEN:
Ein grüner Schulhof bietet Schülern und Schülerinnen die Möglichkeit, die Natur zu erleben und durch Kontakt mit Pflanzen und Tieren ihre Sinne zu schärfen und ihre Kreativität zu fördern. Der Aufenthalt in der Natur stärkt das Selbstbewusstsein und reduziert Stress. Diese Verbindung fördert auch einen respektvollen Umgang mit der Umwelt im späteren Leben und weckt spielerisch ein Verständnis für Nachhaltigkeit.
Es entstehen Orte, die zum Bewegen animieren, Ruhe, Entspannung und Rückzug anbieten, und somit die Erholungs- und Entspannungseffekte fördern. Interaktive und erlebbare Lernorte, „grüne Lerninseln“, werden für Unterricht im Freien genutzt, was den Schulalltag abwechslungsreicher und entspannter macht. Dies hat nicht nur Vorteile für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für die Lehrkräfte. Kinder und Jugendliche, die ihre Zeit in natürlicher Umgebung verbringen, kommen konzentrierter und erholter in den Unterricht zurück, was das Lernklima für alle verbessert.
REFERENZEN:
Ein wichtiger Baustein dabei ist sowohl für die DUH als auch für »Grün macht Schule« Partizipation.
Grüne Schulhöfe – Im Grünen lernen und spielen: Schulhöfe umgestalten | nd-aktuell.de
Initiative Grüne Schulhöfe - BAUFACHFRAU Berlin e.V.
Zehn grüne Schulhöfe für Brandenburg – Deutsche Umwelthilfe e.V.
Grün statt Grau! Ein Schulhof für die Zukunft - Mülheimer Initiative für Klimaschutz e.V.
Grüne Schulhöfe – Deutsche Umwelthilfe e.V.
Schulhöfe: Begrünen, beschatten, entsiegeln - Klett - Nachhaltigkeit im Unterricht